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Königstor (Brama Królewska)

Brama Królewska w Szczecinie
Brama Królewska

Neben dem Berliner Tor ist es das beeindruckendste barocke Festungstor in Westpommern und zugleich eines der interessantesten Gebäude dieser Art in Europa.

Die Befestigung im Barockstil sollte den Zugang zur Stadt vom Norden her verteidigen. Das Tor wurde durch zwei Bastionen geschützt, die Mühlen- und Kagen-Bastion. Die südliche Fassade des Tores liegt gegenüber dem Platz Żołnierza Polskiego dem ehemaligen Weißen Paradeplatz, der in den 1820er Jahren an der Stelle der mittelalterlichen Verteidigungsmauern und des Wassergrabens angelegt wurde. Auf der östlichen Seite befindet sich der Platz Solidarności mit dem unterirdischen Dialogzentrum Umbrüche –Zweigstelle des Nationalmuseums in Stettin. Ursprünglich hieß es Anklamer Tor, aber nach dem Besuch von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen im Jahre 1841 wurde es in Königstor umbenannt.

Das Tor wurde zwischen 1725-1727 nach dem Entwurf des Architekten und Militäringenieurs niederländischer Herkunft Gerhard Cornelius von Walrave gebaut. Die Steinmetzarbeiten wurden von Meister Trippel und die Maurerarbeiten von Meister Hans Jürgen Reinecke aus Magdeburg geleitet.

Zu sehen sind die skulpturalen Verzierungen von Damart: mythologische Figuren von Mars und Herkules, gefesselte Gefangene, Panoplie, Embleme, Trophäen, preußischer Adler, goldene Königskrone und andere Ornamente.An der Westwand des Tores befindet sich die 1999 enthüllte Bronzetafel, die dem polnischen General Dezydery Chłapowski gewidmet ist. General Chłapowski, der Gutsbesitzer aus Großpolen, als Untertan des preußischen Königs, wurde durch ein Gerichtsurteil in Frauenstadt wegen illegaler Beteiligung am Novemberaufstand 1831 zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Er verbüßte 1833 eine mehrmonatige Haftstrafe in dem Stettiner Fort Preußen. Über dem Bogen des Durchgangs befindet sich eine Kartusche, die von der Kette des Ordens des Schwarzen Adlers umgeben und mit einer Königskrone gekrönt ist. In der Attika über dem Balkenvorsprung sind die Figuren von Mars (mit Schwert und Schild) und Herkules (mit Keule und Löwenhaut) dargestellt. Oben auf der Attika befindet sich ein Torso in römischer Rüstung auf einem Podest zwischen zwei sitzenden Figuren von Gefangenen in Rüstung und Helmen, und an den Seiten –zwei Trophäen.

Das Innere des Tores ist ein Tonnengewölbe. 1873 wurde beschlossen, die Befestigungen abzuschaffen. Dank der Bemühungen der Konservatoren konnte der Abriss sowohl des König- als auch des Berliner Tores verhindert werden. Im Jahr 1875 wurden beide Barockgebäude an die Stadt übergeben. 1942, angesichts der drohenden Luftangriffe, wurden die beiden Spitzen des Tores abgebaut und im Arkoński-Wald versteckt. 1957 kehrten die Elemente auf ihren ursprünglichen Platz zurück. Das Königstor und das Berliner Tor sind einzige Überbleibsel der Stettiner Befestigungen aus dem 18. Jh. Derzeit beherbergt das Körnigstor ein Schokoladencafe.

Adresse
pl. Hołdu Pruskiego 1