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Grunwald-Platz

Das Ende des 19. Jahrhunderts war für Stettin eine wahre „Goldene Ära“. Dafür gab es mehrere Gründe: In dieser Zeit entwickelten sich viele Industriezweige dynamisch, was zu einer schnellen Bereicherung der Stadtkasse führte. 

1873 begann der Abriss der Stadtbefestigungen, um Stettin aus dem zuvor einengenden Korsett der Stadtmauern zu befreien, die seine räumliche Entwicklung blockierten. Schließlich war das späte 19. Jahrhundert eine Epoche großer archäologischer Entdeckungen und einer europäischen Faszination für griechische und ägyptische Mythologien.

In den 1870er-Jahren entstand die neue städtebauliche Konzeption für Stettin, entworfen von James Hobrecht. Sie sah die Nutzung der Reste eines der früheren Festungswerke – des Fort Wilhelm – vor. Ein Fragment davon befand sich an dem Ort, an dem du gerade stehst: am Grunwald-Platz, einem von drei zentral gelegenen Plätzen in Stettin, die seine Einzigartigkeit ausmachen. Hobrechts genialer Plan war nicht nur praktisch, sondern auch visionär. Nach seiner endgültigen Version bilden drei Plätze (Grunwald-Platz, Platz der Wiedergeburt und Platz der Grauen Reihen) die zentrale städtebauliche Achse von Stettin, von der die Straßen strahlenförmig abgehen und ein sternförmiges Muster bilden. Dies ist eine direkte Anspielung auf die ägyptische Mythologie und die drei Pyramiden von Gizeh, die wiederum den Orion-Gürtel nachbilden, bestehend aus den Sternen Alnilam, Alnitak und Mintaka. Dadurch wird das Zentrum von Stettin wirklich außergewöhnlich.