Jakobikirche – Basilika und Erzkathedrale St. Jakobus
Die Stettiner Kathedrale wurde 1187 von dem reichen Bürgert aus Bamberg namens Beringer gestiftet. Sie wurde außerhalb der Stadtmauern, auf einem Hügel, nach dem Vorbild der in Bamberg gelegenen Benediktinerklosterkirche St. Erzengel Michael errichtet.
Das Gebäude wurde viele Male umgebaut. Im 13. Jh. hatte es die Form einer dreischiffigen gotischen Basilika, ohne Strebepfeiler. Mit der Zeit wurden die Seitenschiffe erhöht. Im Jahre 1534 ging die Kirche in den Besitz der evangelischen Kirche über.
Im Inneren der Kathedrale befindet sich ein Altarraum mit einem Altartisch und dekorativen Messingreliefs. Es gibt auch ein Triptychon mit Reliefs aus dem 14. Jh. und ein kunstvolles Kruzifix von der Wende des 15. und 16 Jh. Die Kapelle der Muttergottes von Tschenstochau mit neugotischer Dekoration und einem Gemälde der Muttergottes von Tschenstochau, die Taufkapelle mit einem Triptychon aus dem 16. Jh. und die Kapelle des Allerheiligsten Sakraments mit einem schönen Altar aus dem späten 14. Jh.
Die Kathedrale verfügt über eine beeindruckende Orgel. Die erste Erwähnung des Instruments stammt aus dem Jahr 1679. Dieses Instrument ist leider bis zum heutigen Tag nicht erhalten geblieben. Im Jahr 2008 wurde mit dem Bau einer neuen, großen Orgel begonnen. Ein interessantes konstruktives Merkmal des Instruments ist die Tatsache, dass der Hauptteil der Orgel mit einem Gewicht von etwa 30 Tonnen ohne jegliche Unterstützung über dem Kirchenschiff aufgehängt ist. Das Gegengewicht ist die Struktur, die sich tief im Inneren des Chores befindet. Das Instrument ist 10 m hoch, hat 66 Stimmen und besteht aus 4743 Pfeifen mit einer Höhe von 11 mm bis 10 m.
Im Jahr 2008 wurde auch der Kirchturm umgebaut, wodurch sein ursprüngliches Aussehen wiederhergestellt wurde. Im Turm gibt es eine Aussichtsterrasse, die das ganze Jahr über für Touristen geöffnet ist. Nach dem Umbau des Turms misst die Kathedrale 110,18 m und ist das zweithöchste Gebäude in Stettin.
Die Kathedrale ist derzeit das zweithöchste Gotteshaus in Polen, gleich nach der Basilika in Lichen. Die Kirche liegt an der Europäischen Route der Backsteingotik.