Elefanten-Skulptur im Stadtteil Warszewo

Eine Betonskulptur eines Elefanten befindet sich auf dem Platz zwischen der Poznańska- und der Szczecińska-Straße im Zentrum des Szczeciner Stadtteils Warszewo. Das Werk wurde im Jahr 1934 vom deutschen Bildhauer Kurt Schwerdtfeger geschaffen, der zu dieser Zeit als Dozent für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule am damaligen Grünhofer Markt (heute Plac Kilińskiego) tätig war.
Ursprünglich bildete die Figur das zentrale Element eines Brunnens, aus dessen erhobenem Rüssel Wasser spritzte. Die Brunnenanlage war bis in die 1960er Jahre in Betrieb. Nach 1986 wurde der Brunnen zugeschüttet und in einen Sandkasten umgewandelt. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Skulptur mehrfach restauriert. Die Wasserinstallation wurde entfernt, und der Rüssel des Elefanten erhielt eine neue, gebogene Form.
Im Jahr 2004 wurde der gesamte Platz umfassend saniert und die Skulptur vollständig rekonstruiert. Während der Restaurierungsarbeiten kam es zu einem Fehler bei der Wiederherstellung der Inschrift am Sockel. Das ursprüngliche Entstehungsjahr 1934 wurde versehentlich in 1903 geändert, da dekorative Elemente der Inschrift fälschlicherweise als Ziffern interpretiert wurden.
Der Bildhauer Kurt Schwerdtfeger war mit der Bauhaus-Bewegung verbunden. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Königsberg und Jena, bevor er seine Ausbildung am Bauhaus in Weimar fortsetzte. Ab 1925 arbeitete er in Stettin, wo er an der Kunstgewerbeschule die Bildhauerklasse leitete. Zu seinen Schülern zählten unter anderem die später renommierten Bildhauer Bernhardt Heiliger und Karlheinz Goedtke. Während der NS-Zeit wurde sein Werk als „entartete Kunst“ eingestuft, was zu seiner Entlassung und der Zerstörung bzw. Entfernung eines Großteils seiner Arbeiten aus Museen führte.
Zu seinen bedeutendsten Werken in Stettin zählen auch der Vogelbrunnen im Różanka-Park (heute eine Rekonstruktion) sowie ein Flachrelief eines Pflügers am Grabmal der Familie Randolf auf dem Zentralfriedhof.